Beten unter einem Dach?
Verschiedene Religionen finden zueinander
Von Susanne von Schenck
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar
Moslems, Christen, Aleviten, Hindus und Buddhisten
haben in Bern ihre Gebetsräume Tür an Tür – im „Haus der Religionen“.
Seit Dezember 2014 ist es in Betrieb und das erste in der Schweiz. Knapp
tausend Kilometer nördlich, in Berlin, wird noch Geld gesammelt für das
„House of One“, ein interreligiöses Projekt, das ein Pfarrer, ein Iman
und ein Rabbiner initiiert haben.
Mehrere Religionsgemeinschaften
unter einem Dach – kann das überhaupt gut gehen? Denn immer wieder kommt
es zu Konflikten. Wenn zum Beispiel die äthiopisch-orthodoxe Gemeinde
verlangt, dass die sakralen Räume nicht mit Schuhen betreten werden
dürfen, was alle anderen christlichen Gemeinden aber tun. Oder wenn
türkische Muslime die kurdischen Aleviten als Sekte betrachten und
deshalb dem Berner Haus der Religionen fernbleiben. Aber der Dialog
bietet eine Chance, soll er doch aufklären und Begegnungen ermöglichen.