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Hatschepsut nach der Taufe – Zum Machteffekt weiblicher Geschlechtswechsel

Hatschepsut nach der Taufe – Zum Machteffekt weiblicher Geschlechtswechsel – ägyptisch und christlich
3. Manfred-Görg-Gedenkvorlesung
Vortrag von Prof. Dr. Joachim Kügler
Die Vermännlichung Hatschepsuts in ihren königlichen Darstellungen hat vor allem politisch-religiöse Gründe. Gleichzeitig beschreibt sie sich in den Texten als Frau, was sicherstellt, dass wirklich sie als Person als „König in Ewigkeit“ lebt. Der Konflikt zwischen persönlichem und funktionalem Körper ist für machbewusste Frauen in den Strukturen männlicher Herrschaft unausweichlich und wiederholt sich deshalb in der Geschichte. Ein frühchristliches Beispiel findet sich in Gemeinden des Paulus. Im Andenken an seinen Lehrer Manfred Görg behauptet Joachim Kügler, dass der Fall Hatschepsut verstehen hilft, warum der Apostel Christinnen betont zu Söhnen Gottes macht und warum sie trotzdem keine kurzen Haare tragen sollen.
Joachim Kügler hat bei Manfred Görg in Bamberg studiert. 1988 wurde er zum Priester geweiht. Von 1999 bis 2008 war er Professor für Katholische Theologie an der Universität Bayreuth und danach Inhaber des Lehrstuhls für Neutestamentliche Wissenschaften an der Universität Bamberg. Seit 2024 ist er im Ruhestand.